Noch bis Ende März besuchen zehn Baumeister, Planer und Installateure gemeinsam ein Pilotseminar zur Bauteilaktivierung in Gebäuden mit hohen solaren Deckungsgraden. Diese Weiterbildung wurde von der Initiative Sonnenhaus Österreich initiiert und wird gemeinsam mit den Projektpartnern ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich, der Donau-Universität Krems sowie AEE - Institut für Nachhaltige Technologien (AEE INTEC) durchgeführt. In dem Seminar werden die Grundlagen der solarthermischen Bauteilaktivierung in Wohngebäuden mit hohen solaren Deckungsgraden vermittelt. Darüber hinaus wird aus dem Pilotseminar heraus – gemeinsam mit allen Projektbeteiligten - ein optimales Weiterbildungskonzept entwickelt. In der positiven Zwischenbilanz, welche die Projektpartner ziehen, werden vor allem das große Interesse der Teilnehmer an dem neuen Fachgebiet sowie der gewinnbringende Austausch untereinander betont.
Für das Pilotprojekt wurden Mitgliedsunternehmen der Initiative Sonnenhaus Österreich gewonnen. Sie nehmen an drei Ausbildungsmodulen mit insgesamt sieben Weiterbildungstagen teil, die von den vier Projektpartnern entwickelt wurden. Die Teilnehmer erwerben fundierte, praxisbezogene Kenntnisse zur Bauteilaktivierung, aber sie diskutieren auch mit den Projektpartnern aus der Wissenschaft und Forschung die Kursinhalte. Bei der solarthermischen Bauteilaktivierung wird die mit Solarkollektoren erzeugte Wärme in Decken und Böden aus Beton zwischengespeichert und wieder abgegeben. Eine indirekte Speicherung in Ziegeln ist ebenfalls möglich. Auf diese Weise kann ein Großteil des Wärmebedarfs im Gebäude solar gedeckt werden, gleichzeitig ist nur ein kleiner zusätzlicher Wasserspeicher notwendig.
Eine eintägige Exkursion war Teil des ersten Moduls im Dezember 2016. Sie führte zu drei Gebäuden mit solarthermischer Bauteilaktivierung: einem Einfamilienhaus und einem Zweifamilienhaus sowie einer Montessori-Schule.
Das dritte und letzte Modul startet am 10./11. März 2017 und endet mit der Abschlussveranstaltung am 31. März 2017. Anschließend wird das Pilotseminar evaluiert. Offizielles Ende des Projektes ist der 30. April 2017. Das „Qualifizierungsseminar Bauteilaktivierung mit hoher solarer Deckung“ (BTA-SOL) wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (bmwfw) gefördert - abgewickelt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).
Im Herbst soll es dann das erste Qualifizierungsseminar für die breite Öffentlichkeit geben. Das erste Modul ist für den 20./21. Oktober 2017 geplant. Der Umfang und der genaue Inhalt werden noch bekannt gegeben. Fest steht bereits, dass das Seminar wieder an der Donau-Universität Krems stattfindet und dass erneut eine Fachexkursion zu bauteilaktivierten Gebäuden organisiert wird.